Beiträge von Leukos aus Abrasien

    Bei der Erwähnung der Deserteure verengten sich Leukos Augen zu Schlitzen.

    "Gut zusammengefasst, Jindrich.

    Wir hatten uns auf Hass eingestellt, wir waren bereit den Deserteuren ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen. Doch was wir vorfanden war anders... entmenschlichte Kreaturen die nur den niedersten Instinkten nachgingen... Diese Krankheit war scheußlich."

    Ernst nickend fügte er hinzu

    "Eine Reinigung des Areals würde einen guten, einen notwendigen, Schlussstrich ziehen."

    "Das mit dem Eisen habe ich auch schonmal gehört. Blockt irgendwie die Magie ab oder so... Jedoch habe ich auf den Schlachtfeldern von Mythodea auch schon Wusler in Vollplatte gesehen."

    Er zuckte mit den Schultern.

    "Aber das mit dem selber Erschaffen klingt mir eigentlich noch einleuchtender. Es ist ja der eigene Glaube, der etwas weiter bringt. Nimmt man also etwas was von einem anderen geschaffen wurde, also sozusagen die Vision eines anderen, kann es gut sein, dass das nicht mit dem eigenen Glauben, also der eigenen Vision in Einklang gebracht werden kann...

    Da bin ich voll bei Tarik."

    Die Dauerwurst und der Wasserschlauch zauberten Leukos ein dankbares Lächeln aufs Gesicht. Nachdem er die Wurst in kürzester Zeit verschlungen hatte, jedoch nicht ohne sie für eine der besten Mahlzeiten seines Lebens gehalten zu haben, trank er gierig den Schlauch aus. Das war genau das Richtige in diesem Moment.

    Aus vollem Herzen, noch immer die Reste kauend und schluckend, legte er dankbar die linke Hand auf die Schulter seines Bruders.

    In den nächsten Momenten wurde der Decurio zunehmend klarer, jedoch war sein Hunger noch nicht gestillt. Nun nahm er auch den ausgelaugten Tarik wahr, dem er sofort einen entschudligenden Blick zuwarf - hatte er ja alles alleine verschlungen.

    Leukos wandte sich wieder an Gaius. "Hast du zufällig noch was für ihn?" und zeigte mit dem Daumen auf Tarik.

    Schließlich schleppte sich Leukos in das Zelt. Nach dem erfolglosen Versuch mit Tarik und Jindrich war Leukos so dermaßen ausgelaugt, dass er den restlichen Tag nur mehr halb mitbekommen hatte und wie betäubt hinterher gelaufen ist. Im Zelt ließ er sich kraftlos nieder und hielt instinktiv Ausschau nach Nahrung.


    Bei der Erklärung von Jindrich kamen ihm wieder die Bilder des Pestquartiers der Stadt in den Sinn. Und die unzähligen Stunden, die er mit der Organisation des Quartiers und dem Lager vor der Stadt verbrachte. Was auch die Al'Medici dort an Aufopferung für die Allgemeinheit gezeigt haben und sich dabei jeden Tag in Gefahr begeben hatten, nur um anderen zu helfen, die sie oftmals noch nicht einmal kannten...

    Aber da sie schlussendlich vielen Kameraden helfen konnten waren die ganzen schlaflosen Nächte es dann doch noch wert gewesen.