Beiträge von Jindrich Alrikshuber

    Wie schon bei ihrem ersten Versuch im Süden vollführte Jolanda Gesten und Worte und schien mit dem Ergebnis zufrieden.

    Jindrich atmete zufrieden und erleichtert aus. Dunkle Erinnerungen waren mit diesem Ort verknüpft und nun fühlte er sich - zumindest für ihn - ein wenig leichter an. „Gut gemacht!“, lobte er die Kameraden. „und jetzt ab nach Hause.“


    Der kleine Truppe machte sich Marschbereit und nahm die letzte Etappe ihres Heimwegs in Angriff. Im Gepäck hatten sie neue Erkenntnisse. Besonders, dass die Narech‘Tuloch und die Kara‘tain von der Atemnot nicht betroffen waren, kam Jindrich wie ein Hoffnungsschimmer vor, dass sie sich doch noch dem Feind im Süden stellen würden. „Unser ist die Rache“, hallten die Worte aus der Anrufung in seinem Kopf nach.


    Kurz vor der Stadt trennten sich die Legioniten mit herzlichem Dank von Miyaka’an und Chayana. Die Fähigkeiten der Narech’Tuloch hatten ihnen wertvolle Erkenntnisse gebracht und die gemeinsame Reise, die Siedler und das Eelementarvolk noch ein wenig mehr angenähert.


    Während seine Kameraden in die Garnison einkehrten, um sich von den Strapazen der Reise zu erholen, begleitete Jindrich Jolanda und Hillers Lehrlinge zur FAUGEST. Er erstattete dem Somnium einen umfassenden Bericht und verwies auf die Aufzeichnungen von Heisenheim und Klüngelmann, die noch folgen würden.


    Anschließend kehrte der Decurio in der Kommandantur ein, um auch dem Legaten von den Erfolgen des Unterfangens zu berichten.


    Dann machte sich Jindrich endlich auf den Weg nach Hause zu seiner Familie und hoffte, sie würden ihn zumindest ein wenig herzlicher empfangen, als den Talisman, der in Zukunft die Heimstatt der Alrikshubers sandfrei halten sollte…


    … den schriftlichen Bericht für die Kommandantur würde er morgen schreiben… oder so…


    - ENDE -


    (OT: Es gab ein ‚Okay‘ von Dennis, den Thread zuende zu erzählen)

    Jindrich straffte sich: „Gut Kammeraden, dann wollen wir auch hier noch mal den Pesthauch ausmerzen. Es ist uns im Süden gelungen, dann schaffen wir es auch hier.“ Er blickte zu Jolanda Lavendel . „Genau, wie da unten? Wir lassen es Ignis-gefällig krachen und du übernimmst die Wuselei?“ Er wartete das Nicken der Elfe ab und wandte sich dann wieder an die Legioniten und deutete ihnen, einen Kreis zu bilden. Seinen Nebenmännern legte er dann die Hände auf die Schultern. In Gedanken legte er sich die Worte zurecht, die ihrem heißen Zorn gegen die Pestilenz zum Ausdruck bringen sollten. Als die Soldaten der Legio beisammen Standen, erhob Jindrich die Stimme:

    „Legio! Aufgehorcht!

    Die Pestilenz hat es gewagt, an diesem Ort durch die Hand unserer Kameradin, die Centurien zu vergiften. Unsere Kameraden wurden zu reißenden Bestien und unser Land geschändet. Das bleibt nicht ungesühnt!

    Unser ist die: RACHE!“, stimmte er an und wartete den Widerhall seiner Kameraden ab.


    „Wir sind die Gemeinschaft der Legio. Wir stehen gemeinsam. Wer sich mit einem von uns anlegt, bekommt es mit allen zu tun!

    Wir sind die: GEMEINSCHAFT!“

    Wieder wartete er das Echo ab.


    „Die Verfemten haben uns bei unserer Ehre gefordert. Mit unserer Ehre stehen wir gegen sie!

    Unser ist die: EHRE!


    Wir stehen für einander ein. Jeder von uns ist bereit, sein Leben für seine Kameraden zu geben. Kein Opfer ist zu groß.

    Unser ist die: OPFERBEREITSCHAFT!


    Wir werden sie finden, wir werden sie stellen, wir werden ihnen den Zorn der Legio lehren!

    Unser ist der: ZORN!


    Unsere Schwerter sind geschärft. Unsere Schilde gehärtet. Die Legio ist bereit für den Kampf!

    Unser ist der: KAMPF!


    Durch ihren feigen Angriff haben sie ihr Schicksal besiegelt. Sie haben uns gefordert und werden Zerstörung ernten.

    Unser ist die: ZERSTÖRUNG!“


    Nachdem die geeinten Legioniten so die Aspekte Ignis angerufen hatten, ließ Jindrich dreimal ein markerschütterndes ‚HIC SUNT LEONIS!‘ erschallen!

    Da die anderen sich wohl auch nicht richtig sicher waren, schlug Jindrich vor, die kleine Anhöhe zu erklimmen und zu schauen, ob die fahlen Bäume wohl mal der Hain gewesen sein könnten, in dessen Mitte einst der Pestgarten war.

    Jindrich überprüfte den Sitz seiner Schutzausrüstung und machte sich an den Anstieg. Vorsichtig setzte er Fuß vor Fuß und behielt die Umgebung wachsam im Auge – man konnte ja nicht wissen, ob hier in der Zwischenzeit noch etwas geschehen war.

    Mit jedem Schritt war er sich sicherer, dass sie tatsächlich den Ort wiedergefunden hatten. Er meinte, wenn er sich den Sand wegdenken würde, wäre das genau die Stelle, von der vor gut einem Jahr eine ganze Horde Rasender über sie hergefallen war.

    Oben angekommen ließ er seinen Blick durch die Umgebung schweifen. Aus dem Sand ragte noch verkohltes Gestrüpp, einige schwarze Äste zogen sich empor und tatsächlich schien der Sand zwischen den arg mitgenommenen Baumstämmen in eine kleine Senke zu laufen, die mal ein Teich gewesen sein könnte. "Ich glaub, wir sind hier richtig", kommentierte Jindrich den Fund knapp. "Miyaka'an, Chayana, ist das hier auch noch pestig?"

    Der Marsch kam Jindrich auch am nächsten Tag nicht einfacher vor. Der ständige Sandsturm tat sein Übriges, dass Jindrich recht schweigsam weiter stapfte, als sie ihr Lager abgebrochen hatten. Er hielt immer wieder Ausschau nach Wegmarken und mahnte sich darauf zu achten, dass die Gruppe zusammen blieb. So zogen sie weiter Richtung Norden.

    Schließlich erreichten sie eine sandgefüllte Senke, die sich nach Norden in eine leichte Anhöhe zog. Dort meinte er ein paar fahle Finger ausmachen zu können, die vielleicht mal Bäume gewesen sein könnten. Das Wäldchen zu ihrer Rechten passte auch. Er blickte fragend zu den anderen: „Sind wir da? Also am Lagerplatz der 6. und 7.?“

    Der Marsch durch den Sand war beschwerlich und Jindrich war froh und dankbar, dass sie die Talismane dabei hatten. Als es dunkler wurde, fiel es ihm schwer einzuschätzen, wie viel Strecke sie wohl schon zurückgelegt hatten. Doch immerhin war er zuversichtlich, dass sie die Richtung beibehalten hatten.

    Als es darum ging, das Nachtlager aufzuschlagen, packte Jindrich tatkräftig mit an und scheute sich nicht vor einer Wachschicht. Sie waren genug Leute, um noch ausreichend Schlaf zu bekommen.

    Nach dem kargen Abendmahl verabschiedete er sich rasch und rollte er sich im Schutz der Talismane und der Zelte in seine Decke. Bis zum Lager der 6. und 7. würden sie sicher noch ein bis zwei Tage brauchen…

    „In Ordnung“, meinte Jindrich offen heraus, „dann wenden wir uns vielleicht an Wu und Ulrich - das wären jetzt die, die mir einfallen, die hier in Porto Leonis die stärkste Verbindung zum Land haben. Maje, einen Versuch war es doch wert“, meinte er ohne großes Bedauern.

    Dann wandte er sich an die Gruppe: „Aufgehorcht. Es ist wohl Energie zu spüren, der Verlauf der Linie kann so aber nicht bestimmt werden. Wir legen also nen Zahn zu und halten direkt auf den alten Lagerplatz zu.“ Dann gab er das Zeichen zum Weitergehen.

    Jindrich bewog die Gruppe langsam zu gehen, um die Narech‘Tuloch nicht zu verlieren. Die Stadt lockte zwar, aber dafür die beiden im Sand zurückzulassen, stand in keinem Verhältnis. So blieb ihm die zunehmende Unzufriedenheit von Miyaka‘an und Chanaya nicht verborgen. „Na? Wo drückt der Schuh? Keine Kraftlinie mehr zu spüren?“, fragte er nachdem sie wieder enttäuscht die Hände aus der Erde zogen.

    Nah beieinander, um möglichst innerhalb des Wirkungsbereichs der Talismane zu sein, setzten sie sich in Bewegung. Jindrich bedauerte nicht noch mehr für die Kameradinnen und Kameraden an der ersten Linie getan haben zu können und fasste den Beschluss, alsbald wiederzukommen. Es gab hier noch viel zu tun. Nun galt es jedoch die jüngsten Erkenntnisse in die Stadt zu bringen und auf dem Weg den Pestgarten zu reinigen.

    Jindrich behielt mit einem Auge die Narech‘Tuloch im Auge, die unterwegs nach den Kraftlinien fühlen wollten.

    Jindrich nickte erleichtert und gab das Zeichen zum Aufbruch. Sein Blick wanderte noch einmal zur gebrannten Erde und von dort Richtung Norden. Grob peilte er eine Linie mit dem ausgestreckten Arm: „Versuchen wir es so. Das Land ist seicht und hügelig. Wir sind hier schon unterwegs gewesen, um diesen Platz auszuspähen. Viele Gefahren waren da nicht, also können wir es direkt versuchen. Gebt bitte Bescheid, wenn ihr euch was ansehen wollt. Wir haben keine Eile.“ An die anderen gewandte meinte er nur: „Heimwärts.“ Dann setzte sich der kleine Trupp im Schutz von nun vier Talismanen in Bewegung. Innerlich wünschte er den stationierten Legioniten, dass sie noch Zeit haben würden, sich erstmal gegen den Chamsin zu stellen.

    Jindrich bedankte sich ebenfalls.

    Am Rest des Tages half er noch, wo er konnte und war am Abend froh und dankbar über die Schlafstatt im Zelt.

    Am nächsten morgen verluden sie mit der angekündigten Hilfe den Proviant und ihr Gepäck und brachen auf in Richtung Stadt.

    Kurz vor dem Aufbruch wandte Jindrich sich an die Narech‘Tuloch: „Wir werden den Weg, den wir gekommen sind, ungefähr bis zur Hälfte nehmen. Dort sollten wir uns auf jeden Fall treffen, um gemeinsam zu dem gebrannten Hain zu gehen. Denkt ihr, ihr findet uns in dem Sandsturm, oder sollen wir lieber zusammenbleiben?“

    "Hervorragend", meinte Jindrich und erhob sich. "Bevor ich es vergesse: Meister Klüngelmann, Meister Heisenheim, wenn ihr so gut wäret, Eure Erkenntnisse von der Talismannerschaffung niederzuschreiben, würden wir diese gerne der FAUGEST in der Stadt zur Verfügung stellen." Er wartete die Reaktion der beiden ab und begann dann damit die Sachen zu packen.

    Als alles verstaut und der Esel 'Hauptmann' bereit zum Abmarsch war, bewegte sich der kleine Trupp zurück ins Lager.


    Dort begaben sie sich zum befehlshabenden Centurio und erstatteten Bericht: Für das Erschaffen weiterer Talismane empfahl Jindrich vertrauensvoll die beiden Vertreter der Faugest in diesem Lager, Klüngelmann und Heisenheim. Darüber hinaus hatte er noch ein paar Vorschläge:

    Er regte an, dem Land Orte für den Schutz gegen den Chamsin anzuempfehlen. Zum einen die bereits gereinigte 'gebrannte Erde' – den ehemaligen Pestgarten. Und zum anderen die Quelle vor Ort, die jedoch erst vom Sand befreit und auf ihre Tauglichkeit hin geprüft werden müsste.

    Darüber hinaus wäre es eine Überlegung wert, ob ein Talisman gegen die Atemnot im Süden möglich wäre.

    Schließlich könnte es auch möglich sein, mit mehr Teilnehmenden einen größeren Bereich zu schützen. Auch hier stünden noch Versuche aus.

    Nachdem er berichtet und empfohlen hatte, stand Jindrich für weitere Nachfragen des Centurio bereit.

    „Gut, dann machen wir es so“, hielt Jindrich fest, „Maje, für eure Hilfe! Und wie erfreulich, dass ihr auch nach Windhafen reisen werdet. Dann können wir den langen Weg gemeinsam bestreiten.

    Tja, und was der Untot da oben gesucht hat? Vielleicht das Fläschchen mit dem Gift, das durch Foxja in die Wasservorräte gelangt ist. Wir gehen davon aus, es ist eine Substanz in der alle Krankheiten der Pestilenz vereint sind. Vielleicht sogar eine Uressenz oder sowas. Wir haben nach ihrem Abmarsch danach gesucht, aber nicht gefunden und Foxja konnte sich nicht erinnern, was danach mit dem Fläschchen geschehen ist. Das ist aber auch nur wieder ein Gedanke ohne Beweis“, räumte er ein.

    Noch einmal blickte er fragend in die Runde, ob nun alle Fragen ausgeräumt seien. „Wollen wir dann?“, fragte er schließlich.

    „Noch können wir uns für den Rückweg Zeit lassen“, gab Jindrich zu bedenken, „aber tastend bis nach Porto Leonis? Das wird zu knapp, denke ich.

    Was ist mit Salana? Weißt du, wie lange sie noch in der Siedlung sein wird?“, fragte er Miyaka‘an auf der Suche nach einem neuen Plan. „Oder Windhafen? Ulrich hat erzählt, dass auch Narech‘Tuloch dort sein werden - du etwa auch? - also vielleicht ließe sich dort jemand finden, der uns mit den Kraftlinien weiterhelfen kann und bereit wäre mit hierher zu kommen..“ Es war wohl mehr ein lautes Denken, als dass er irgendwas fragte. „Ich denke, dass ist gut“, kam er zu einem Schluss, „Wir erstatten Bericht hier im Lager und gehen von hier direkt zum Lagerplatz der 6. und 7. und reinigen den Hain. Dort schaut ihr euch den Boden an. Vielleicht könnt ihr ja schon feststellen, dass es ähnlich ist. Dann reisen wir nach Windhafen und wenn wir wieder da sind, machen wir uns auf die Suche nach den Kraftlinien. Was denkt ihr?“

    Da schien ihm noch etwas einzufallen - Miyaka’ans Fragen: „Ich denke Pest und Untod arbeiten für den Wahrträumer und haben einen ordentlichen, gesicherten Posten vor den Toren von Shan‘Yanni errichtet. Und dort decken sie das Vorhaben des Wahrträumers, der ihnen irgendeine Teufelei aus dem Archiv versprochen hat. Sie sind vorletzten Sommer vorgestoßen, um uns fern zu halten. Das hat Ihnen jetzt der Sandsturm abgenommen. Also lauern sie auf ihrer Seite der Atemnot genauso, wie wir hier. Das wäre so mein Gedanke dazu.“

    Als Jindrich Miyaka'ans Blick bemerkte, ließ er sich wieder nieder und nahm einen Schlick aus seinem Trinkschlauch. Dann sah er sie an und begann zu erzählen: "Ich glaub, ich muss ein bisschen ausholen", entschuldigte er sich im Vorhinein, "letzten Sommer nahm das Unglück hier ja seinen Anfang. Ulrich und Wu brachen in der Taverne zusammen und spürten die Präsenz von Verfemten hier unten im Süden.

    Wir haben daraufhin Foxja mit einer Decurie leichter Reiterei als Späher vorgeschickt. Sie sind genau bis hier her gekommen." Er sah zu der gebrannten Erde neben ihnen. "Hier war ein Scheiterhaufen aufgetürmt und zwei Leute, die sich als Legioniten ausgaben, waren daran zu schaffen. Sie sagten, sie hätten zu der Expedition gehört, die wir ausgesandt hatten, um den Erdbeben in der Stadt auf den Grund zu gehen, die auch hier im Süden am stärksten sind." Das folgende schien Jindrich noch mehr Unbehagen zu bereiten. Er nahm noch einen Schluck, bevor er weitersprach.

    "Nun Foxja trat auf die beiden zu, unterhielt sich mit Ihnen und irgendwann verlor sie das Bewusstsein. Sie müssen sie irgendwie vergiftet oder verhext haben", überlegt er. "Sie wachte allein hier irgendwo in der Nähe wieder auf und versuchte sich in Richtung der Stadt zu retten. Nach ein paar tagen umherirren traf sie dann auf die beiden Centurien, als 200 Soldaten, die wir losgeschickt hatten, um sich der Gefahr durch die Verfemten anzunehmen.

    Wir wissen bis heute nicht, was sie mit ihr gemacht haben, nachdem sie zusammenbrach. Aber irgendwie haben sie in der ersten Nacht im Lager die Kontrolle über sie übernommen und die Wasservorräte des Lagers durch ihre Hand vergiftet. Später konnte sie sich daran erinnern, wie sie eine ölige Flüssigkeit dort hineingab." Jindrich schluckte schwer. Foxja hatte sich zwar wieder einigermaßen gefangen, aber diese Geschichte würde ihr sicher noch lange nachhängen. "Foxja brauchte noch mehrere Tage um sich zu erholen. Sie schlief und fieberte. Und in dieser Zeit breiteten über das Wasser alle möglichen Krankheiten der Pestilenz im Lager aus. Irgendwann entschied der Centurio, der Anführer, dass sie zurück zur Stadt mussten. Dort kümmerte sich Leukos federführend um das Seuchenlager, in dem die Legioniten geheilt werden konnten." Jindrichs Blick wanderte kurz Richtung Norden bevor er sich wieder Miyaka'an zuwandte. "Doch sie kehrten nicht alle zurück," setzte er mit schwerer Stimme an. "Einige Soldaten waren durch besonders aufmüpfiges Verhalten aufgefallen. Es kam erst zu Befehlsverweigerungen, dann zu Beschimpfungen und später zu handfesten Raufereien, die nicht immer gut ausgingen. Einige entfernten sich vom Lager und man hielt sie für feige Deserteuere. Doch sie waren krank. Die Raserei hatte von ihnen Besitz ergriffen...

    Nachdem wir die zwei Centurien vor der Stadt wieder halbwegs zusammengeflickt hatten, sind wir selbst mit einer Centurie unter Avellania aufgebrochen. Bis zu dem Lagerplatz an dem sie infiziert wurden.

    Sie waren noch da.

    Aber da war nichts menschlichen mehr an ihnen.

    Unser Heiler ist auf sie zu. Der Heilerschutz, die X. unter Leukos, ist mit ihm. Sie wollten helfen. Und als sie ran waren, sind diese Kreaturen auf sie losgegangen. Es war ein schnelles und blutiges Gemetzel. Mit Händen und Zähnen sind sie auf uns los – wie in Raserei." Wieder schluckte Jindrich.

    "Als die Lage beruhigt war bin ich auf Spähposten vor. Tja... und da sah ich schon 200 schwer gerüstete Untote auf uns zuhalten.

    Wir hatten keine Wahl, als uns zurückzuziehen. Einzig ein Spähtrupp blieb zurück, um das Heer der Untoten im Auge zu behalten.

    Sie schienen an dem Lagerplatz etwas zu suchen und zogen dann ab. Während wir sie beobachteten fanden wir den ersten Pestgarten in einem Hain direkt am Lager. Dort haben wir einen Scheiterhaufen errichtet und alles den Flammen anvertraut. Danach sind wir bis hierher und haben das befestigte Lager der Untoten entdeckt," Jindrich wies den Weg hinunter, wo einst der Posten der Untoten gestanden hatte. "Tja und dann haben wir den Buchtpakt um Hilfe gebeten und mit dem geeinten Heer hier aufgeräumt. Bis zur Atemnot....

    Am Lagerplatz der 6./7. waren wir seitdem nicht mehr. Der Pestgarten dort wurde also bisher nur verbrannt, aber noch nicht gereinigt", schloss er seinen Bericht.

    „Oh Ja“, stimmte Jindrich zu, „am Lagerplatz der 6. und 7.“ Sein Blick wanderte zu Gaius und Leukos, die dort Auge in Auge mit den von der Raserei befallenen Legioniten gestanden waren und seine Begeisterung dämpfte sich deutlich. „Wir haben dort zwar auch ein ordentliches Feuer gelegt, doch ich denke, dieser Ort und die Erinnerung daran, ist noch nicht… fertig.“

    „Gut“, meinte Jindrich nachdem sein Scherz unkommentiert verhallt war, „wollen wir zusammenpacken? Wir sollten unsere Fortschritte und Ideen dem Centurio vortragen und auch über die Abreise sprechen.“

    Dann erhob er sich und kramte schon mal sein Zeug zusammen.

    „Den Gedanken sollten wir warm halten, Tarik“, meinte Jindrich und zückte sein Büchlein. bevor er seine Liste ergänzte, hob er aber doch nochmal den Kopf: „oder wir werden alle Freundschaftsträger von Terra“, dabei zwinkerte er zu Jolanda und den Narech‘Tuloch, „und marschieren direkt ein.“

    Jindrich hörte den Ausführungen aufmerksam zu. Doch eigentlich bewegten ihn noch einige andere Fragen und eine weitere Verpflichtung.

    "Noch einmal vielen Dank", sprach er zu Klüngelmann und Heisenheim. "Wenn ihr mit dem, was ihr beobachten konntet, nun in der Lage seid, hier im Lager weitere Talismane zu erschaffen, ist uns allen ja schon mal geholfen.

    Ich frage mich, jedoch, warum der Schutz um Thorbrands Talisman scheinbar ein wenig kleiner ist, als bei denen von Tarik und mir. Wenn ihr dazu noch etwas herausbekommt, dann informiert uns bitte. Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt, dass Ihr die Energie abgeleitet habt und nicht Thorbrand selbst. Das könnte vielleicht ein Versuch zeigen, wenn ihr beide eure Talismane erschafft", grübelte er.

    "Ja und da wäre noch die Frage mit den Schreinen.... also der Garten der Schöpfung ist seit dem Schwurfest ebenfalls sandfrei. Das scheint mir jedoch nicht an einen Talisman, sondern an die Schreine gebunden zu sein – könnte das sein?
    Falls dem so ist, wäre nicht hier, an der gebrannten Erde, ein guter Ort, um vielleicht einen Schrein der Elemente einzurichten und um den Schutz vor dem Chamsin zu bitten? Oder vielleicht ist es euch möglich, die versandete Wasserquelle hier freizulegen, Aqua zu weihen und dann dort einen Schutz herbei zu bitten?

    Ich könnte mir fast vorstellen, dass die Schreine dann auch geeignet wären, mit mehr Leuten einen noch größeren Schutzbereich zu schaffen. Ihr habt ja bereits gesagt, dass es möglich sein sollte, auch mit mehreren Leuten, die Energie abzuleiten, nicht wahr? Dann sollte es doch auch möglich sein, eine größere Menge der Kraft in das Land zu geben, oder?" Offensichtlich breiteten sich in Jindrichs Kopf schon die weiteren Pläne aus, um den Außenposten gegen den Sandstrum zu wappnen. Doch er lenkte mit sichtbarem bedauern ein: "Leider haben wir nicht mehr viele Möglichkeiten, euch da groß zu unterstützen. Einige von uns haben von den Ersten den Auftrag erhalten, zu einem Konvent nach Windhafen in das nördliche Siegel zu reisen. Und da wir weder Portale noch Tunnel nutzen können, müssen wir bald aufbrechen.

    Es tut mir Leid, dass wir nicht mehr lange bleiben können", meinte er ehrlich bedauernd.

    Jindrich ließ den Blick von Süden nach Norden schweifen: „Also wenn die Erdbeben mit ner Terra-Linie zu tun haben“, er zeigte nach Süden, wo die Expedition verschollen war, „und die hier durchläuft“, seine Hand zeigte auf den verkohlten Baum, „Joa, dann macht das Sinn, dass die weiter bis in die Stadt gehen könnte.“ Seine Hand fuhr Richtung Norden weiter. „Da sollten echt mal die Hüter aus Asina ran. Oder man bräuchte mal Karten mit diesen Linien drauf“, grübelte er.

    Triumphierend biss Jindrich das Ende einer Karotte ab und nickte seinen Kameraden siegessicher zu.

    „Nur eins noch“, lenkte er ein, „habt ihr ne Erklärung dafür, warum Jolanda und die Narech‘Tuloch von der Atemnot nix gemerkt haben? Wegen ihrer Verbindung zum Land, oder zu Terra?“