Der Südliche Außenposten

Jindrich bemerkte Thorbrands Blinzeln und nickte ihm entschlossen zu, während er stolz und zufrieden wahrnahm, wie sich eine gleißende Sonne in ihrer Mitte gebildet hatte.

"Dein Wunsch, Thorbrand ", nickte Tarik.

Laut und deutlich, fast ein wenig andächtig formulierte Thorbrand seinen Wunsch:

Ich wünsche, dass dieser Talisman Schutz bieten soll vor dem Chamsin. Einmal jeden Mond möchte ich ihn dafür reinigen und ölen.

Tief atmete er ein und war gespannt darauf was passieren würde.

Thorbrands Blick wanderte die Runde entlang. Es schien als traute er sich nicht recht sich zu bewegen.

Hat...hat es geklappt? fragte er die Anwesenden.

Jindrich wies Tarik, sich mit seinem Stecken zu entfernen und guckte gespannt, was geschehen würde.

„Wahret die Schöpfung“, meinte Jindrich freudestrahlend, „es ist vollbracht, Alrikrson! Gut gemacht, Kameraden!“ Erschöpft und Glücklich klopfte Jindrich Thorbrands Schulter und schnaufte erstmal durch. Auf Dauer würde er Geländemärsche wohl doch vorziehen.

Thorbrand musste lachen. Habe ich gerade gewuselt? Ich habe gewuselt... E grinste Jindrich an. Wenn ich das Edo erzähle.... Das glaubt er mir nie... Kommt, lässt und was trinken und etwas essen.

Er hatte sich den Talisman um den Hals gehängt.

Haben wir jetzt auch neue Erkenntnisse?

Thorbrands Euphorie war zwar fast so ansteckend, wie sein Lachen, aber Jindrich war einfach zu erschöpft, um vollends darauf einzugehen. Mit einem müden Lächeln begleitete er Thorbrand zu ihrem Unterstand: „Also es scheint, als sei Holz und Selbermachen schon mal gut. Vor allem aber, reicht es wohl, wenn jemand anders die Kraft ableitet“, er sah zu Klüngelmann und Heisenheim: „Danke!“, rief er ihnen zu und machte eine einladende Geste zu dem Proviant. „Habt ihr jetzt eigentlich beide abgeleitet, oder nur einer von euch?“

Schweißgebadet reckte Tarik die Arme hoch, doch statt lautem Jubel kam nur ein trockener Hustenanfall heraus. Mit schmerzverzerrtem Gesicht klopfte er Thorbrand auf die Schulter und trank dann seinen Wasserschlauch aus.

„Gut“, befand Jindrich in Richtung des Wuselanten als er sich niederließ, um etwas zu sich zu nehmen. Er stärkte sich solange der Tutor noch beschäftigt war und wandte sich dann an die beiden FAUGESTler: „Material, Selbstgemacht, Ablauf, Ort, Zeit“, zählte er auf, „braucht ihr nochwas? Oder könnt ihr jetzt die ganze Centurie durchwuseln und hier für Sandfreiheit sorgen?“

Triumphierend biss Jindrich das Ende einer Karotte ab und nickte seinen Kameraden siegessicher zu.

„Nur eins noch“, lenkte er ein, „habt ihr ne Erklärung dafür, warum Jolanda und die Narech‘Tuloch von der Atemnot nix gemerkt haben? Wegen ihrer Verbindung zum Land, oder zu Terra?“

Tarik hatte sich wieder etwas gefasst und begann nun Trockenfleisch essend die Faugestler auszufragen.

"Ihr habt vorhin ein recht konkretes Zeitfenster von einer Stunde genannt. Trifft dies immer zu, oder nur hier an diesem speziellen Knotenpunkt? Welche Linienart trifft sich hier und in welchen Himmelrichtungen verlaufen Sie?"

Tarik hob einen Finger.

"Verzeiht die Nachfrage, aber wisst ihr, ob diese Linien recht gerade durchs Land laufen, oder ist ihre Natur eher unberechenbar, wie Flüsse, die sich durchs Land schlängeln?"

"Also allgemein gesprochen, liegen euch dazu Erkenntnisse vor? Wisst ihr darüber etwas über die Kraftlinie, die durch Porto Leonis führt? Ist es denkbar, dass diese Linie bis hierher führt?"