Der Südliche Außenposten

  • Jindrich griff nach der Kraft der Gemeinschaft, die in ihren Worten lage und formte daraus ihren Gesang. Dabei schlug er im Takt mit der Faust auf die Brust und tastete nach all der Kraft, die in dieser Gemeinschaft lag. In ihrem einhelligen Rhythmus sandte er diese in ihr gedachte Mitte, um sie dort mit den Energien seiner Gefährten zu vereinen:

    „Legio Lona, Legio Lona,

    hört den Ruf, hört den Ruf:

    Victor semper Leonis,

    Victor semper Leonis!

    Le-gi-o, LE-GI-O!“,

    Wiederholte er immer und immer wieder.

  • Thorbrand stimmte in das Lied ein, suchte den Takt und klopfte in selbigen. Ein Wimpernschlag, dann waren sie synchron.

    Thorbrand saugte dieses Gefühl der der Gemeinschaft seiner Kameraden, dass er möchte und das ihm so wichtig war auf während des Singens und Klopfens schien er immer wieder tief ein und aus zu atmen. Er nahm dieses Gefühl beim einatmen auf und versuchte diese Kraft die es ihm gab in den Fokus in ihrer Mitte zu lenken indem er sie in seinen Gedanken dort hin blies.

  • Tarik nickte Thorbrand und Jindrich im Takt zu und begann singend noch zu stampfen. Er glaubte felsenfest an die Stadt und die Legio, die geschworen hatte Porto Leonis zu schützen. Er ließ seine Energie in die Mitte strömen. Alle Müdigkeit und schlechte Laune war in diesem Moment verflogen.

  • Jindrich war wieder, als könne er die gold strahlende Sonne in ihrer Mitte wahrnehmen. Wie sie von drei Quellen gespeist wurde, stetig wuchs und an Kraft gewann. Weiter den Marsch der Legio auf den Lippen erwartete er, dass Thorbrand seinen Wunsch aussprechen würde.

  • Thorbrand vergewissere sich durch einen Blick zu Jindrich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für den Wunsch war. Dann formulierte er seinen Wunsch:


    Ich wünsche, dass dieser Talisman Schutz bieten soll vor dem Chamsin. Dafür möchte ich einmal in 10 Tagen mit diesem Dolch einen Apfel mit einem Bewohner der Stadt Porto Leonis teilen.


    [OT Info zum Dolch: es ist ein einfacher Dolch ohne Parier. Der Griff ist mit braunem Leder umwickelt]

  • Jindrich hatte wahrgenommen, wie Thorbrands Worte den Wunsch und die Gabe geformt hatten. Er hatte das Lied nach deren verhallen noch bis zu Ende gesungen und sich dann entkräftet mit den Händen auf den Knien abgestützt. Dabei fiel sein Blick auf das Heft des Dolches, dass am Fuß des verkohlten Baumes lag. Kurz schloss er enttäuscht die Augen und hoffte, sich geirrt zu haben. Doch als er sie wieder öffnete, lag das Heft immer noch am Boden. Langsam wanderte sein Blick zu Thorbrand, um seine Reaktion zu sehen. Dann zu Klüngelmann und Heisenheim - sie sahen jedoch nicht aus, als würden sie befürchten etwas falsch gemacht zu haben.

  • Thorbrand riss die Augen auf und starrte auf den zerbrochenen Dolch. Er schmiss sich auf die Knie und versuchte verzweifelt die beiden Teile wieder zusammen zu setzen. Nein nein nein.... Ein hilfesuchender Blick traf Jindrich und Tarik.

  • „Tut mir Leid, Thorbrand“, meinte Jindrich ehrlich betrübt, „ich hab dran geglaubt, dass es klappt.

    Vielleicht hat Tarik recht und es lag am Dolch selbst - dass er aus Aventurien kam und keine Verbindung zum Land hatte.“

    Hoffnungsvoll blickte Jindrich zu Tarik: „was denkst du, wenn Thorbrand ihn wieder zusammenschmieden würde? Hier? Also oben im Lager?“ Es war ein Strohhalm, doch Jindrich neigte dazu, vorwärts zu schauen, wobei er den wichtigen Moment der Trauer leider allzuoft überrannte.

  • "Den Dolch bekommen wir auf jeden Fall wieder repariert, aber ich glaube nicht, dass er als Talisman taugt. Jolanda hat gesagt, dass ein Teil unserer Seele im Talisman gebunden wird. Und in dem Moment, wo man etwas kreativ erschafft, entsteht ja aus einem selbst ein Gefäß, was gewissermaßen ein Teil von einem ist. Man hat eine Idee manifestiert."

    Tarik sah die Faugestler an.

    "Was haltet ihr von dieser Überlegung?"

    • Offizieller Beitrag

    Während Heisenheim den Ritualplatz reinigte, rückte Grafwahrt-Klüngelmann sein Monokel zurecht und ging auf die Teilnehmer zu:"Imposant, Imposant. Doch das Resultat scheint ein Fehlschalg gewesen zu sein. Ich benötige alle Informationen über die vorrangegangen Ritualversuche - fehlgeschlagen als auch erfolgreiche. Nach der magischen Fluktiation zu Urteilen haben wir etwa einen Stundentakt bis es für einen weiteren Versuch günstig ist." Dann hörte er Tarik zu legte überlegend einen Finger seitlich an die Nase:"Der Fetisch ist bei so einem Ritual sicher von Bedeutung. Bei nächsten Versuch als etwas 'Eigenes'. Schaut euch im Lager um was ihr verwenden könntet."

  • Jindrich half Thorbrand die beiden Teile des Dolches zusammenzutragen und begleitete ihn zu ihrem provisorischen Unterstand. "Lasst uns das dort besprechen", meinte er zu den anderen.

    Gemeinsam mit Throbrand ließ er sich dann im Lager nieder und teilte etwas zu Essen und zu Trinken mit dem Thorwaler.

    Nach den ersten Bissen wandte er sich an Klüngelmann und Heisenheim: "Der erste Versuch war der von Tarik. Foxja, er und ich haben gemeinsam den Schwur gesprochen und dann geklopft. Wir denken, dass wir mit dem Schwur die Kraft anregen und freisetzen und dann im Rhythmus des Klopfens in unsere Mitte strömen lassen. Als die Energiemenge dort gesammelt war, hat Tarik den Wunsch gesprochen und die Gabe genannt. Bei ihm war der Talisman der Holzstecken mit dem Löwenkopf, den er selbst geschnitzt hat. Er hielt ihn in den Händen und wünschte sich Schutz vor dem Chamsin und versprach den Stecken einmal im Mond zu ölen. Dann hat Tarik die Energie in die Erde geleitet und als das geschehen war, hielt der Stecken tatsächlich den Chamsin ab." Jindrich überlegte kurz: "Tatsächlich hatte Tarik sich gewünscht, dass der Stecken die Felder schützen soll. Deswegen sind wir damit raus in die Aue und haben geschaut, ob der Bereich, der geschützt wird, auf einem Acker vielleicht größer ist. War aber nicht so. Deswegen haben wir den Stecken dann bei den Beeten, bei den Al'Medici aufgestellt."

    Jindrich nahm einen weiteren Bissen und spülte ihn mit etwas Wasser

    hinunter.

    "Der zweite Versuch war mit Bak. Er hatte einen Schild auf einen Stein graviert und wollte diesen als Talisman nutzen. Wir waren wieder zu dritt: Bak, Tarik und ich. Wieder haben wir den Schwur gesprochen und geklopft.

    Tarik hat den Wunsch und die Gabe für Bak gesprochen und die Energie abgeleitet – dann ist der Stein jedoch zerbröselt." Wieder aß Jindrich etwas, bevor er weitersprach.

    "Und dann war mein Familienkreis an der Reihe", Jindrich wies auf die getöpferte Skulptur, die auf einer Decke in ihrer Mitte stand. Sie bestand aus sieben kleinen Figuren, die einander die Hände reichten und dadurch einen Kreis bildeten. "Den haben wir gemeinsam getöpfert. Jeder seine Figur sozusagen. Diesmal haben wir zu dem Klopfen noch eine Weise der Narech'Tuloch gesungen. Also zumindest Tarik und ich. Wir kannten das Lied aus dem Reich der Rosen, wo es den Narech'Tuloch Kraft und Durchhaltevermögen geschenkt hat. Das fanden wir ganz passend. Hat wohl auch irgendwie geklappt. Der Kraftstrom war gleichmäßiger, als nur durch das Klopfen, war mein Eindruck. Ich habe meinen Wunsch gesprochen und die Gabe genannt, dass jeden Tag eine Kerze in dem Kreis entzündet werden soll. Und dann habe ich die Energie auch abgeleitet – Ja und nun steht er hier, der Kreis und lässt den Sand verwehen.


    Als nächstes hatte Tarik mit den Abrasiern versucht weitere Talismane zu erschaffen, aber das erzählst ihr am besten selbst." Dabei wies er auf Leukos aus Abrasien , Gaius aus Abrasien und Tarik . "Und dann war da noch der Versuch mit Foxja, den Miyaka'an, Chayanna und Salana beobachtet haben.

    Naja und als letztes dann gestern der Versuch mit Tariks zweitem Stecken, mit Jolandas Armreif und nun mit Thorbrands Dolch."

  • "Also bei dem Versuch mit Bak und Leukos sind die Talismane zerbröselt, bei Thorbrand gerade immerhin zerbrochen"; fasste Jindrich zusammen, "Am Wunsch lag es wohl nicht, weil der einmal von dir, Tarik für Bak, und dann ja von Leukos und jetzt auch von Thorbrand selbst gesprochen wurde.

    Energie wurde auch erzeugt, sonst wären die Gegenstände ja kaum kaputt gegangen. Also liegt es nahe, dass es am Talisman lag, oder?


    Als ich Wu von Baks Stein erzählt habe, meinte dieser, das Steine sich schlecht zu Talismanen 'formen' lassen. Weil sie halt so hart sind.

    Könnte das mit dem Dolch, der ja aus Stahl war und dem Ring – aus was war der denn? – auch sein? Der Stecken aus Holz, die Figuren aus Ton und der Armreif aus Harz und Sand sind ja schon nicht so stabil wie Stahl und Stein, nicht wahr? Naja... bei uns in Aventurien sagt man auch, das Stahl nicht gut für Zauberei ist, sondern im Gegenteil diese eher hemmt."


    Jindrich dachte kurz nach:

    "Auf der anderen Seite wurden der Stecken, die Figuren und der Armreif alle selbst von uns hergestellt. Der Dolch und der Ring wohl eher nicht, oder?

    Den Stein hat Bak allerdings selbst graviert...." Jindrich verzog das Gesicht und wandte sich in die Runde: "Was denkt ihr? Material oder Herstellung oder beides?"

  • Thorbrand lies sich helfen und beruhigte sich am am Lager wieder. Sicher, er war angesäuert und enttäuscht. Wegen dieser verdammten Wuselei war nun sein Dolch zerstört, aber seine Freunde gaben ihm die Hoffnung, dass er repariert werden könnte.

    Keine Ahnung... grummelte Thorbrand auf Jindrichs Ausführungen. Müssen wir eben ausprobieren. Ich würds nochmal versuchen. Ich würd' was schnitzen… was aus Holz zu ölen scheint ja zu klappen. Ihr kennt euch besser aus, also was meint ihr?

  • "Das mit dem Eisen habe ich auch schonmal gehört. Blockt irgendwie die Magie ab oder so... Jedoch habe ich auf den Schlachtfeldern von Mythodea auch schon Wusler in Vollplatte gesehen."

    Er zuckte mit den Schultern.

    "Aber das mit dem selber Erschaffen klingt mir eigentlich noch einleuchtender. Es ist ja der eigene Glaube, der etwas weiter bringt. Nimmt man also etwas was von einem anderen geschaffen wurde, also sozusagen die Vision eines anderen, kann es gut sein, dass das nicht mit dem eigenen Glauben, also der eigenen Vision in Einklang gebracht werden kann...

    Da bin ich voll bei Tarik."

  • „Nur wenn Thorbrand jetzt was schönes, von Herzen, gläubiges und so aus Holz schnitzt und es klappt, wissen wir halt nicht, ob es am Schnitzen, oder am Holz lag“, wandte Jindrich mehr der Vollständigkeit halber ein. „Aber immerhin könnten wir so probieren, ob das Ableiten durch einen anderen, als den Wünscher klappt.

    Und wir hätten einen Talisman mehr.

    Und wir wären was weiter, was die richtige Zeit angeht“, zählte er auf.

    „Also von mir aus, kann sich Thorbrand gern nen Stöckchen suchen.“

    Er zuckte grinsend die Schultern.